Der ADAC hat im Jahr 2024 erneut 24 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft. Dabei wurden die Modelle in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt bewertet. Gute Nachrichten für Eltern: Viele Kindersitze schnitten gut ab, doch es gibt auch Modelle, die nicht zu empfehlen sind. Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Ergebnisse des Tests zu erfahren und den besten Kindersitz für Ihr Kind zu finden.
Die besten Kindersitze im ADAC Test
Babyschalen
Babyschalen bieten den jüngsten Passagieren Sicherheit und Komfort. Der Testsieger in dieser Kategorie ist die Nuna Pipa Urbn mit der Note 1,6. Diese leichte Babyschale ist für Kinder bis zu einem Jahr und einer Körpergröße von 75 cm geeignet. Dank der Isofix-Basis gelingt der Einbau schnell und sicher. Diese Schale wiegt nur 3,5 Kilogramm, was sie besonders handlich macht.
Auch die Cybex Cloud G i-Size + Base G und die Lionelo Astrid i-Size + Astrid i-Size Base erhielten mit der Note 1,8 gute Bewertungen. Beide Modelle sind für Kinder bis zu 18 Monaten und einer Körpergröße von 87 cm geeignet. Die Cybex Cloud G i-Size bietet zudem eine flachere Liegeposition für mehr Komfort und hat auch eine Zulassung für Flugzeuge. (Für die Mitnahme in Flugzeugen bitte immer vorab mit der Airline klären)
Der Maxi-Cosi Pebble 360 Pro2 wurde ebenfalls positiv bewertet. Dieses Modell erhielt die Note 2,2 und kann sowohl mit als auch ohne Isofix-Station verwendet werden. Der Maxi-Cosi Pebble 360 Pro2 hat zudem den Vorteil, dass er keine Schadstoffe mehr enthält, was ihn zu einer sicheren Wahl für Ihr Baby macht.
Sitze für Kleinkinder
Für Kleinkinder empfehlen sich der Cybex Sirona Gi i-Size und der Maxi-Cosi Mica 360 Pro, beide mit der Note 2,2 bewertet. Der Cybex Sirona Gi i-Size schützt Kinder bis 105 cm besonders gut bei Frontalunfällen, da er entgegen der Fahrtrichtung verwendet wird. Dieser Sitz kostet 370 Euro und kann auf Sitzplätzen mit "i-Size"-Kennzeichnung sowie in Fahrzeugen, die in der Typliste des Kindersitzherstellers freigegeben sind, verwendet werden.
Der Maxi-Cosi Mica 360 Pro ist ebenfalls für Kleinkinder bis rund vier Jahre mit einer Körpergröße von 40 bis zu 105 cm geeignet. Auch er erhielt im Test die Gesamtnote 2,2. Dieser Kindersitz ist ein sicherer, aber sehr schwerer Sitz für einen langen Einsatzzeitraum und kostet 470 Euro. Der Maxi-Cosi Mica 360 Pro kann zur Seite gedreht werden, um den Einstieg zu erleichtern. Zudem verfügt der Kindersitz über einen seitlichen Auszug, der das Anschnallen von Kleinkindern erleichtert. Der Kindersitz ist zwar für Neugeborene zugelassen, jedoch kann das Baby nicht wie bei einer Babyschale im Sitz zum Fahrzeug getragen werden und sitzt sehr aufrecht. Daher empfehlen wir für Babys eine Babyschale.
Sitzerhöhungen für größere Kinder
Bei den Sitzerhöhungen mit Rückenlehne für Kinder ab vier Jahren bis zu einer Körpergröße von 150 cm erhielt der Avova Sora-Fix mit der Gesamtnote 2,0 die beste Bewertung. Der Kindersitz kostet 240 Euro und verfügt über eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit an den Isofix-Verankerungen in dafür freigegebenen Fahrzeugen. Isofix erhöht die Seitenstabilität und verhindert das Kippen des Sitzes bei einer Kurvenfahrt. In manchen Fällen steht der Sitz stabiler im Fahrzeug, wenn die Fahrzeugkopfstütze entfernt oder nach hinten gerichtet wieder eingesetzt wird.
Auch der Maxi-Cosi RodiFix Pro2 schnitt gut ab und erhielt die Note 2,1. Dieser Sitz ist für Kinder von 100 cm bis 150 cm geeignet und kostet 200 Euro. Er bietet eine sichere und komfortable Lösung für ältere Kinder.
Kindersitze, die nicht zu empfehlen sind
Leider gab es auch zwei Kindersitze, die mit "mangelhaft" bewertet wurden. Der Silver Cross Discover i-Size erhielt die Note 4,8, da der Bezugsstoff den Schadstoff DPHP enthält, der gesundheitsschädlich sein kann. Auch der Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist versagte im Sicherheitstest und erhielt die Note 5,5. Beide Modelle sollten laut ADAC vermieden werden. Der Bezugsstoff des Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist enthält zudem das Flammschutzmittel TCPP, das als krebserregend gilt.
Der Silver Cross Discover i-Size schnitt in der Kategorie Sicherheit nur "befriedigend" ab, was die mangelhafte Bewertung des Schadstoffgehalts nicht ausgleichen konnte. Der Peg Perego Viaggio Twist + Base Twist wies bei einem Front-Crash gravierende Sicherheitsmängel auf, da der Sitz durch das Fahrzeug geschleudert wird. Aufgrund dieser Mängel rät der ADAC von der Nutzung dieses Modells dringend ab.
Wie der ADAC testet
Der ADAC führt seine Tests gemeinsam mit europäischen Automobilclubs und Verbraucherschutzorganisationen durch. Die Bewertung basiert auf den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Besonders kritisch ist die Schadstoffprüfung, da gesundheitsschädliche Stoffe nicht durch gute Bewertungen in anderen Bereichen ausgeglichen werden können.
Sicherheit
Beim Frontal- und Seitenaufprall-Crash wird die Sicherheit der Kindersitze überprüft. Der dabei simulierte Unfall geht über die gesetzlichen Anforderungen an einen Kindersitz hinaus. Diese Kategorie hat einen Anteil von 50 Prozent am ADAC Urteil.
Bedienung
Auch die Bedienung wird getestet, denn nur ein korrekt eingebauter Sitz kann das Kind bei einem Unfall gut schützen. Wichtig dabei ist, dass der Kindersitz intuitiv richtig eingebaut werden kann und dass die Anzahl der Einbauschritte möglichst klein ist. Der Anteil an der Gesamtbewertung beträgt hier 40 Prozent.
Ergonomie
Ebenso berücksichtigt wird die Ergonomie jedes geprüften Sitzes, denn nur in einem passenden Kindersitz sitzt das Kind bequem, entspannt, sicher, und die Gurte und Seitenwangen können ihre volle Schutzwirkung entfalten. Das Prüfkriterium Ergonomie umfasst neben der Sitzposition, dem Platzangebot und dem Komfort für das Kind auch den Platzbedarf des Kindersitzes im Fahrzeug. Diese Kategorie hat einen Anteil von 10 Prozent am ADAC Urteil.
Schadstoffe
Mögliche Schadstoffe überprüft der ADAC mit einer Mischprobe aus allen textilen Teilen des Kindersitzes, mit denen das Kind in Berührung kommt. Diese Mischprobe wird auf den Gehalt von chemischen Stoffen wie PAKs, Phthalaten, Flammschutzmitteln, Weichmachern, phenolischen Verbindungen, Organozinn, Formaldehyd, Schwermetallen und Chlorparaffinen untersucht. Ist die Bewertung des Schadstoffgehalts schlechter als "befriedigend", führt das zu einer gravierenden Abwertung im Gesamturteil.
Fazit
Der ADAC Kindersitztest 2024 bietet Eltern wertvolle Informationen zur Sicherheit und Qualität von Kindersitzen. Die besten Modelle bieten hohen Schutz und Komfort, während einige Sitze aufgrund von Sicherheitsmängeln oder Schadstoffbelastungen nicht empfohlen werden. Achten Sie auf die Testergebnisse, um die beste Wahl für Ihr Kind zu treffen. Die Auswahl des richtigen Kindersitzes ist entscheidend für die Sicherheit und den Komfort Ihres Kindes während der Autofahrt.
Quelle: ADAC Kindersitztest 2024