Der Reboarder ist ein besonders sicherer Kindersitz, der in rückwärtsgerichteter Position montiert wird und für Babys und Kleinkinder Schutz im Auto bietet. Doch Eltern fragen sich oft, wann es Zeit ist, den Reboarder gegen einen Folgesitz auszutauschen, der meist vorwärtsgerichtet installiert wird. Ein Wechsel auf den Folgesitz sollte erst dann erfolgen, wenn das Kind bestimmte Größen- und Gewichtsbeschränkungen überschreitet. Dieser Bericht zeigt, warum die längere Nutzung eines Reboarders so wichtig ist, und gibt eine Anleitung, wie Eltern den idealen Zeitpunkt für den Wechsel erkennen können.
1. Warum der Reboarder für Kleinkinder die beste Wahl ist
Der Reboarder bietet eine besonders hohe Sicherheit, weil er das Kind bei einem Unfall in der stabileren, rückwärtsgerichteten Position hält. Die Aufprallkräfte werden auf den gesamten Rücken des Kindes verteilt, was insbesondere die empfindliche Hals- und Nackenpartie schützt.
- Schutz der Halswirbelsäule: Da Kleinkinder eine schwache Nackenmuskulatur und einen im Verhältnis größeren Kopf haben, ist die Rückwärtsposition ideal, um diese Bereiche zu schonen und bei einem Unfall zu schützen.
- Sicherheit bei Frontalunfällen: Studien belegen, dass Kinder in einem Reboarder bei Frontalunfällen, die häufigsten Unfallarten, besonders gut geschützt sind.
2. Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel vom Reboarder auf den Folgesitz?
Der Wechsel vom Reboarder auf einen vorwärtsgerichteten Folgesitz sollte nicht nur vom Alter des Kindes abhängen. Die wichtigsten Kriterien sind Gewicht und Größe, da jeder Kindersitz spezifische Beschränkungen aufweist. Eltern sollten den Wechsel daher nicht zu früh vornehmen.
A. Gewicht und Größenbeschränkungen des Reboarders beachten
Reboarder sind je nach Modell für unterschiedliche Gewichts- und Größenbereiche ausgelegt. Die meisten Reboarder sind für Kinder bis etwa 18 kg oder eine Körpergröße von ca. 105 cm zugelassen, was in der Regel einem Alter von 3 bis 4 Jahren entspricht. Solange das Kind diese Grenzwerte nicht überschreitet, ist es sicher im Reboarder aufgehoben.
B. Alter des Kindes und persönliche Entwicklung
Obwohl das Alter des Kindes nicht der entscheidende Faktor ist, zeigen Studien, dass Kinder bis zum 4. Lebensjahr rückwärtsgerichtet sitzen sollten, um optimal geschützt zu sein. Die Muskelentwicklung und die Stabilität der Knochen sind in diesem Alter noch nicht so weit ausgeprägt, dass ein vorwärtsgerichteter Sitz die gleiche Sicherheit bieten würde.
C. Anzeichen, dass ein Wechsel in Betracht gezogen werden kann
Folgende Punkte zeigen an, dass der Reboarder langsam zu klein wird und ein Wechsel in den Folgesitz in Erwägung gezogen werden kann:
- Augen ragt über die Rückenlehne: Der Kopf des Kindes sollte stets innerhalb der Sitzfläche des Reboarders bleiben. Sobald die Augen über die Oberkante des Sitzes hinausgehen, bietet der Reboarder nicht mehr den optimalen Schutz. (Dies ist bei den meisten Sitzen der Fall, bitte prüfen Sie die Anleitung Ihres Kindersitzes, bis zu welcher Grenze der Sitz genutzt werden kann)
- Überschreiten des Gewichts- oder Größenlimits: Sobald das Kind das maximale Gewicht erreicht, das für den Reboarder zugelassen ist, ist ein Wechsel auf den Folgesitz notwendig. Hierbei zählt übrigends das Gewicht im angezogenen Zustand. Auch die Größe des Kindes sollten Sie im Auge behalten. Ihr Kind darf keinen cm größer sein, als die maximale Nutzungsdauer des Kindersitzes.
3. Welche Folgesitze gibt es, und was ist zu beachten?
Sobald das Kind den Reboarder nicht mehr nutzen kann, stehen verschiedene Typen von Folgesitzen zur Auswahl. Folgesitze, die als Gruppe 2/3 Sitze bezeichnet werden, sind häufig für Kinder ab 100 cm geeignet und nutzen den Fahrzeuggurt als Rückhaltesystem.
- Gruppe 1/2/3-Sitze: Diese Sitze sind so gestaltet, dass sie eine lange Nutzungsdauer bieten und können meist nur vorwärtsgerichtet verwendet werden. Sie eignen sich für Kinder ab etwa 76 cm und bieten Flexibilität. Allerdings bieten diese nicht die gleiche Sicherheit, wie ein rückwärtsgerichteter Sitz.
- Gruppe 2/3-Sitze: Diese Sitze sind für Kinder ab ca. 4 Jahren und einer Mindestgröße von einem Meter geeignet. Sie sind vorwärtsgerichtet und verwenden den Fahrzeuggurt als Sicherung. Eltern sollten bei diesen Sitzen darauf achten, dass das Kind groß genug ist, damit der Gurt richtig sitzt.
4. Warum der Wechsel nicht zu früh erfolgen sollte
Eltern können möglicherweise versucht sein, den Reboarder früher gegen einen vorwärtsgerichteten Sitz zu tauschen, um das Kind mehr „sehen“ zu lassen oder ihm mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Aus Sicherheitsgründen ist es jedoch ratsam, das Rückwärtsfahren so lange wie möglich beizubehalten.
- Risiko einer höheren Belastung: In einem vorwärtsgerichteten Sitz wirken bei einem Unfall größere Kräfte auf den empfindlichen Nacken und die Wirbelsäule des Kindes. Ein zu früher Wechsel erhöht das Verletzungsrisiko.
- Entwicklung des Kindes abwarten: Die körperliche Entwicklung jedes Kindes ist unterschiedlich. Es ist sinnvoll, die Alters- und Größenvorgaben von Experten zu beachten, um den besten Schutz zu gewährleisten.
5. Tipps für den Übergang zum Folgesitz
Sobald der Wechsel ansteht, gibt es einige Dinge, die Eltern beachten sollten, um einen sicheren und komfortablen Übergang für das Kind zu gewährleisten.
- Qualität und Sicherheitszertifikate prüfen: Beim Kauf eines Folgesitzes sollte darauf geachtet werden, dass dieser der europäischen Sicherheitsnorm (i-Size ECE R129) entspricht.
- Installation und Anpassung: Der neue Sitz sollte korrekt installiert und auf die Größe des Kindes angepasst werden, damit der Sicherheitsgurt richtig sitzt.
- Geduld und Umgewöhnung: Manche Kinder müssen sich an die neue Sitzposition erst gewöhnen. Eltern können den Wechsel behutsam gestalten und das Kind mit dem Sitz vertraut machen, um ihm die Umstellung zu erleichtern.
Fazit
Ein Kind sollte erst dann vom Reboarder in einen vorwärtsgerichteten Folgesitz wechseln, wenn es das Gewicht oder die Größe überschritten hat, für die der Reboarder ausgelegt ist. Diese Kriterien werden in der Regel erst um das 4. Lebensjahr erreicht, weshalb Experten raten, Kinder so lange wie möglich rückwärtsgerichtet zu befördern. Der richtige Folgesitz sollte dann nach Sicherheitsstandards ausgewählt werden und gut zum Alter und der Größe des Kindes passen, um den optimalen Schutz zu gewährleisten.